Elternarbeit mit Migrant/innen

Das „Netzwerk Migration/Integration in Grünau“ arbeitet seit nunmehr fast einem Jahr. Ziel dieses Netzwerkes ist es, zentrale Informationsplattform insbesondere für Einrichtungen (Kitas, Schulen) und Initiativen (Vereine, Netzwerke) in Grünau zu sein, die Fragen zum Thema „Migration“ haben, sich austauschen oder Projekte initiieren wollen. Darüber hinaus versteht sich das Netzwerk perspektivisch auch als Anlaufstelle für das Thema „Integration“, das weit gefasst für Menschen mit spezifischen Problemlagen agieren soll.

Nachdem sich das Netzwerk in den ersten Sitzungen mit Rahmenbedingungen und Begrifflichkeiten für Migration und Asyl in Deutschland beschäftigte, hat es sich als erstem Schwerpunktthema „Elternarbeit mit Migrant/innen“ angenommen.

Nach einer vorgelagerten Abfrage kristallisierten sich insbesondere folgende Kernfragen heraus:

  • Klärung unseres Verständnisses von Integration – was ist gelungene Integration?
  • Wie sehen andere Kulturen institutionelle Unterstützung?
  • Wie lassen sich die Eltern „ins Boot holen“?
  • Wie können wir mit verschiedenen Erziehungsstilen umgehen?
  • Sprachbarrieren – wie groß sind sie wirklich?
  • Welche Rolle sollten Feste der Heimatländer spielen?
  • Sind Elternabende in den Gruppen angemessen? Sollten andere Formen gefunden werden?
  • Wie erreichen wir eine Erziehungspartnerschaft mit den Eltern?
  • Was ist im Umgang mit den unterschiedlichen Kulturen zu beachten?
  • Wenn die bereitgestellten Mittel der Stadt für den Einsatz der Sprach- und Kulturmittler aufgebraucht sind, vom wem erhalte ich dann Unterstützung?
  • Wie gehen wir mit traumatisierten Eltern und Kindern um?
  • Gibt es Kitas in islamischen Ländern?

Zu diesem Thema referierten in zwei Sitzungen

  • Frau Jonas-Kamil (Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig)
  • Frau Dämon (Leiterin des Caritas Kinder-, Jugend- und Familienzentrums in Grünau)
  • Frau Teschner (Leiterin der Integrativen Kita und Kinder- und Familienzentrums Eisenbahnstraße)

Die Bandbreite der Referate und Diskussionen umfasste Themen von „gelungener Integration“, institutionelle Unterstützung und Asylbewerberheime über Sprachbarrieren und Erwartungshaltung migrantischer Kommunikationspartner bis zu konkreten Erfahrungen, Ansätze und Empfehlungen (Protokolle beider Sitzungen im Anhang).

Klar wurde, dass es kein Patentrezept für den Umgang und die Integration von Asylbewerber/innen und Migrant/innen gibt. Entscheidend ist die Bereitschaft und das Engagement von beiden Seiten und der Mut zur Überschreitung bekannter oder gesetzter Grenzen mit dem Ziel, neue Wege und Möglichkeiten zu finden.

Das nächste Netzwerktreffen wird im Frühjahr stattfinden. Themen sind bisher nicht gesetzt und können noch bis Mitte Februar beim QM angemeldet werden.


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