„Falsche Erdmischung“

Rund 30 junge Bäume in Leipzig-Grünau werden ausgebuddelt – LVZ vom 14.03.2017


Wegen eines Fehlers beim Pflanzen mussten in Leipzig-Grünau zahlreiche junge Straßenbäume wieder ausgegraben werden. Foto: Dirk Knofe


Erst wurden rund 30 Hopfenbuchen, Japanische Kirschen und andere Bäume in Leipzig-Grünau gesetzt – um Anfang der Woche wieder ausgebuddelt zu werden. Bei einer Kontrolle fiel der Stadt auf, dass ein schwerer Fehler passiert war.

Da staunten die Grünauer nicht schlecht. Rund 30 junge Straßenbäume wurden im Viertel an der Leipziger Bastei- und Liliensteinstraße Anfang der Woche ausgegraben. Dabei waren die Japanischen Kirschen, Hopfenbuchen und andere Pflanzen erst in den letzten Tagen professionell gesetzt worden. Was war passiert?

Wie das Amt für Stadtgrün und Gewässer auf Nachfrage erklärte, hatte die ausführende Firma zunächst das falsche Substrat beigemischt. „Für Straßenbäume gelten in Leipzig sehr hohe Standards“, so Jens Schwertfeger, Bauleiter im Umweltdezernat. Der PH-Wert sei nur ein Beispiel für eine Vielzahl physikalischer und chemischer Faktoren, die sich an den Empfehlungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung orientieren.

Und das nicht ohne Grund: Das Grün am Straßenrand müsse unter extremen Bedingungen gedeihen. Durch das Rütteln der Fahrzeuge könne zum Beispiel der Boden extrem verdichtet werden, deshalb reiche es nicht aus, die Pflanzen einfach mit Erde oder weniger hochwertigem Substrat zu setzen.

Bei einer Kontrolle sei der Fehler aufgefallen. Noch sei die Zeit günstig, um die Pflanzen herauszunehmen und mit der gewünschten Mischung ohne Schädigung wieder einzusetzen, so Schwertfeger. „Die Bäume sind noch nicht im Austrieb“, sagt er. Der Stadt entstünden durch die Aktion keine Mehrkosten. Künftig sollen neben den Zierkirschen und Hopfenbuchen auch eine Eiche an der Ratzelstraße, zwei Kastanien und Linden, sowie Wollapfel die Straßenzüge im Viertel begrünen.

Evelyn ter Vehn

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 14.03.2017