Kommunen in Sachsen-Anhalt drängen auf Anschluss / Debatte auch um Linien nach Weißenfels und Merseburg
Leipzigs S-Bahn-Planer denken über die Erweiterung des S-Bahn-Netzes in Richtung Westen nach. Geprüft wird die Anbindung von Markranstädt mit einer möglichen Verlängerung über Weißenfels bis nach Naumburg. Der Umweltbund Ökolöwe fordert darüber hinaus eine Verbindung nach Merseburg.
Nach LVZ-Informationen wird im Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) derzeit die Anbindung von Markranstädt als mögliche Alternative zu einer Verdichtung des bereits bestehenden Halbstundentaktes nach Grünau untersucht – im Rahmen der Aufstellung des Nahverkehrs-plans. Durch einen offenen Brief aus dem Burgenlandkreis, in dem der Landrat und die Oberbürgermeister von Naumburg, Weißenfels sowie Zeitz eine Anbindung an das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz fordern, gewinnt diese Untersuchung jetzt eine besondere Brisanz. Im Fokus ist seitdem eine Streckenerweiterung über Weißenfels bis nach Naumburg. Beide Städte haben jeweils reichlich 30.000 Einwohner.
Denkbar wäre, die S-Bahn in einem 60-Minuten-Takt zwischen Leipzig und Naumburg verkehren zu lassen. Weil auf dieser Strecke bereits der Regional- und Städteexpress von Abellio in einem Stundentakt fährt, würde diese Verbindung dann jede halbe Stunde bestehen.
Dies wäre allerdings erst möglich, wenn die S-Bahn bis Markranstädt verlängert würde. Wie berichtet, prüft der ZVNL derzeit ergebnisoffen, als Alternative zur Verdichtung der S1 bis zur Miltitzer Allee auf einen Viertelstundentakt erstmals Markranstädt mit der S11 direkt anzusteuern. Da bereits ein 30-Minuten-Takt bis zur Miltitzer Allee besteht, wäre dann zwischen dem Hauptbahnhof und Leutzsch ein 15-Minuten-Takt Realität. Allerdings: Für die neue Verbindung braucht der ZVNL voraussichtlich mehr Fahrzeuge. Auch aus Infrastrukturgründen sei mit diesem neuen Angebot frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 zu rechnen, heißt es. […]
Andreas Tappert
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 08.05.2017 (Auszug)