„So sieht Grünaus neues Schulzentrum aus“

Gestaltungsforum billigt Entwürfe / Energetische Sanie-rung am Max-Klinger-Gymnasium beginnt

Die Bauarbeiten am Max-Klinger-Gymnasium in der Miltitzer Allee in Grünau gehen zumindest an einem Haus, das für ca. 1,8 Millionen Euro energetisch saniert wird, los. Ein Teil der Schüler muss deshalb vom neuen Schuljahr an ins Gymnasium an der Telemannstraße umziehen, welches mit Schuljahres-beginn am 7. August eröffnet wird. Mittlerweile hat das Gestaltungsforum der Stadt Pläne gebilligt, wie das neue Schulzentrum Grünau-Nordwest einmal aussehen wird. Hintergrund: Die benachbarten Gebäude von Klinger-gymnasium, Lernförderschule sowie 94. Oberschule erhalten eine gemeinsame Mitte, sodass eine Art Campus entsteht.


So sieht das künftige Schulzentrum Grünau-Nordwest aus. Blick auf den Erweiterungsneubau, das Max-Klinger-Gymnasium/Haus 2 (re.), die Lernförderschule Grünau (li.) sowie im Hintergrund die 94. Oberschule.


„Es ist ein großes Bauvorhaben, das die Schulsituation in Grünau erheblich verbessern wird“, sagt Schulbürgermeister Thomas Fabian (SPD). „Grünau wird damit ein Schwerpunkt der Schulbauinvestitionen in den kommenden Jahren.“ Fördermittel für das Projekt sind zunächst bis 2020 avisiert. Es kann nur Schritt für Schritt umgesetzt werden. Los geht es mit Haus 1 des Max-Klinger-Gymnasiums, wo zunächst Fassade, Dach und Fenster erneuert werden.
Abiturienten hatten im Juni 2015 vor dem Stadtrat demonstriert und die überfällige Sanierung ihrer beiden Häuser eingefordert, an der viele Jahre lang lediglich Notreparaturen durchgeführt worden waren. Nun hat die Stadtverwaltung entschieden, alle drei von der Gebäudesubstanz her maroden Bildungsstätten auszubauen. Dabei entsteht ein gemeinsames Zentralgebäude, in dem Bibliothek und Mensa unterkommen. Alle vier Häuser und die Sporthallen werden schrittweise saniert und erweitert, damit zusätzliche Klassen Platz haben. Die Pläne für die künftige Gestaltung stammen vom Büro agn Architekten Halle, die Freiflächen von Arge May+Storch Dresden.
Den Neubau, in dem auch Fachkabinette für Gymnasium und Oberschule ihren Platz bekommen, planen die Architekten als Passivhaus. Das zentrale Funktionsgebäude wird winkelförmig durch die bestehenden Häuser gefasst und öffnet sich zum Sportplatzgelände hin. Alle drei Schulen sind vom ersten Obergeschoss direkt angebunden. Auch eine vorgelagerte Terrasse soll es geben. Der Campusplatz davor dient als Gemeinschaftsfläche – dort können kulturelle oder sportliche Veranstaltungen stattfinden. Derzeit nicht genutzte Eingänge der Lernförder- sowie Oberschule werden reaktiviert. Ziel sei es, kleine Foyerzonen zu schaffen, die an die neuen Aufzüge angebunden sind. Alle Gebäude sind künftig barrierefrei zugänglich. Der Neubau wird übrigens im südlichen Bereich auf einem Sockelgeschoss errichtet, nördlich dann aufgeständert. So bleibt der Durchgang von und nach Miltitz in Ost-West- sowie Nord-Süd-Richtung weiterhin möglich. „Es war von Anfang an festgelegt, die Wegebeziehungen von Miltitz nach Grünau unbedingt zu erhalten“, erklärt Stefan Freiberg vom Amt für Gebäudemanagement. Für die Planer sei dies ebenso eine Herausforderung wie für die Gestalter der Freiflächen. Wann das Gesamtprojekt (prognostizierte Kosten: 35 Millionen Euro) realisiert ist, bleibt offen. Derzeit haben erst die weiteren Planungen begonnen. Sobald der Bau konkret wird, müssen auch für die Ober- sowie die Förderschule Ausweichquartiere gefunden werden.

Mathias Orbeck

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 19.07.2017