Grünauer Kultursommer mit Dokfilm „Vergessen im Harz II“ und satirischer Lesung am Samstag
Beim Bild rechts könnte man vermuten, es handle sich um eine Aufnahme aus dem sagenhaften Angkor Wat in Kambod-scha. Dabei müsste man für diesen Anblick des Verwun-schenen aus lange vergangener Zeit nur in den Harz reisen, denn daher stammt das Foto. Der Dokfilm „Vergessen im Harz II“ ist voll von Aufnahmen zugewachsener oder verfallender Orte. Sanatorien, Hotels, ehemalige FDGB-Heime, Gutshäuser, Militäreinrichtungen und Fachbetriebe bröseln vor sich hin. 105 spannende, sehenswerte Minuten, die das Leipziger Filmteam um Enno Seifried da zusammengetragen hat.
Verwunschenes, Zugewachsenes, Verfallenes: Der Film „Vergessen im Harz“ bietet faszinierende Anblicke.
Von ihm stammen auch die ebenso starken Dokus „Geschichten hinter vergessenen Mauern“ – Zeitreisen, die faszinieren und Leipziger Schauplätze jenseits üblicher Touristenpfade aufstöbern. Der zweite Teil von „Vergessen im Harz“ ist am Samstag um 20 Uhr im Komm-Haus zu sehen – anlässlich des Grünauer Kultursommers. Produktionsleiter Tilo Esche wird anwesend sein und sich anschließend den Fragen der Zuschauer stellen.
Zuvor, ab 17 Uhr, wird satirisch gepöbelt: LVZ-Redakteur Mark Daniel liest aus dem Buch „Schnauze Ossi“, das er zusammen mit Kollege Jürgen Kleindienst schrieb. Augenzwinkernd gehen die beiden Westler, seit den frühen 90ern in Leipzig lebend, mit den Macken der Ureinwohner um – mal heiter, mal frech, witzig und provozierend. Sie decken auf, wie Gauck und Merkel Karriere machen konnten, welches Ereignis in Wahrheit zum Mauerfall führte und wo der ganz normale Rassismus herkommt. Eine humorvolle Reaktion auf Holger Witzels Buch „Schnauze Wessi“ (Eintritt 5/ermäßigt 3 Euro).
Lesung (17 Uhr) und Film (20 Uhr) am Samstag im Komm-Haus Grünau, Selliner Straße 17.
Am Freitag gibt’s dort übrigens von 14 bis 18 Uhr ein Straßenfest.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 07.09.2016