Einige Leipziger Asse fehlen wegen Terminproblemen – LVZ vom 20.07.2017
Am Sonntag (11 Uhr) steigt am Kulkwitzer See der Kult-Triathlon des Ostens. Profis, leistungsorientierte Athleten und Hobbysportler werden bei der 34. Auflage ihr Können zeigen. Im Vorfeld bewiesen viele Leipziger Triathleten in Deutschland und darüber hinaus ihre gute Form. So überquerte Bianca Bogen (SC DHfK) letzten Sonntag beim Sprint am Störmthaler See als Erste die Ziellinie. Eine Woche zuvor konnte der Juniorin am „Kulki“ bei Swim & Run keine Kontrahentin Paroli bieten. Doch am Sonntag wird sie fehlen, weil parallel in Merzig die Bundesliga stattfindet. Saisonhöhepunkt ist die Junioren-WM im September in Rotterdam. Bei der EM gab es bereits Bronze mit der Mixed-Staffel.
Große Ziele verfolgt auch Manuela Süß. Die Sachsenmeisterin bereitet sich auf die Ironman-WM auf Hawaii vor und möchte dort in ihrer Altersklasse mindestens unter die Top 20 kommen. „Dafür muss alles passen“, schätzt die Großpösnaerin ihre Chancen ein. Nach längerer Verletzungspause wegen eines Rad-Sturzes stimmt die Form wieder: Beim OstseeMan setzte sie sich über die Halbdistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Rad, 21 km Lauf) in persönlicher Bestzeit (4:33 Stunden) durch.
Spezialisiert auf die Halbdistanz hat sich Marcus Herbst. Sein großes Ziel ist die Qualifikation für die 70.3-WM in Südafrika. Ranglistenpunkte sammelte der 29-Jährige Anfang Juli beim Halb-Ironman in Schweden. In knapp vier Stunden eroberte Herbst in Jönköping den dritten Platz. Am 26. August steigt sein nächstes Quali-Rennen im französichen Vichy.
Dagegen hat Jan Thielbeer seinen Saisonhöhepunkt hinter sich. Seine Ziele erreichte beim Ironman Austria in Klagenfurt nicht. Mit 10:49 Stunden war er nicht zufrieden – „Otto Normalverbraucher“ wäre dagegen schwarz vor Augen geworden. Bei der Challenge in Prag möchte Thielbeer noch einmal „Gas geben“. Ein Wermutstropfen: Außer Jan Thielbeer, der als Kampfrichter mit dabei ist, nimmt keiner der genannten Athleten am diesjährigen Leipziger Triathlon teil. Trainingslager, Vorbereitungspläne oder andere Wettkämpfe machen den Leipzigern einen Strich durch die Rechnung.
Auf andere Lokalmatadoren dürfen sich die Zuschauer jedoch freuen. Zum Beispiel auf Jens Gersonde (LG Exa), der vor zwei Wochen die Langstrecke bei der Challenge Roth mit einer sehr starken Zeit von 10:12 Stunden beendete, womit er trotz einer kaputten Naht an seinem Einteiler seine Bestzeit geradezu pulverisierte. Auch wenn sein Akku nach dem famosen Auftritt in Roth nahezu leer war, werde er ambitioniert an den Leipziger Triathlon herangehen. Auf seinem Plan stehen in diesem Jahr noch ein Staffelstart in der Schweiz und ein Halbmarathon. Olaf Ueberschär wird am Sonntag den Sprint bestreiten. Der Mann vom SC DHfK ist fast jede Woche bei einem landschaftlich schönen Triathlon im Osten dabei – und im Vorderfeld. Zuletzt gewann er aufgrund einer starken Laufleistung in Müllrose zum dritten Mal den Schlaubetal-Triathlon.
Mit Per Bittner und Freundin Yvonne van Vlerken gehen am Sonntag zwei Profis an den Start. Der mehrfache Leipzig-Gewinner finishte bei etlichen Ironmans im Vorderfeld und startete auf Hawaii. Zuletzt belegte der 32-Jährige bei der Challenge Roth den neunten Platz, wenngleich er mit den 8:17 Stunden nicht ganz zufrieden war. Am vergangenen Sonntag wurde er beim Mostiman-Triathlon – eine olympische Distanz in Niederösterreich – Zweiter. In Leipzig ist er der klare Favorit. Paralympics-Sieger Martin Schulz, Christian Otto und Christoph-Paul Clauß wollen ihm das Leben schwer machen.
Leon Heyde
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 20.07.2017