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Beratung für mehr Lebensqualität im Alter

Sozialamt startet Pilotprojekt für „Präventive Hausbesuche“ im Leipziger Osten und Westen (Leipziger Amtsblatt 10/2020 vom 23.05.2020)

Vorerst per Telefon, später persönlich: 75-jährige Leipzigerinnen und Leipziger erhalten auf Wunsch Beratung zu Lebenslagen im Alter.
Foto: Monkey Business Images/ Shutterstock.com

Lebensfreude und Perspektiven sind auch im Alter unverzichtbare Begleiter. Leipzigs Seniorinnen und Senioren auch in diesem Sinn mehr zu unterstützen – dieses Anliegen hat der städtische Seniorenbeirat engagiert verfolgt und deshalb mit dem Sozialamt das Projekt „Gesund im Alter mit präventiven Hausbesuchen“ entwickelt. Das Konzept hat im Januar 2020 den Stadtrat überzeugt, jetzt ist es – zunächst zugeschnitten auf die Coronabedingungen – angelaufen.
„Wir wollen Leipzigern im 75. Lebensjahr anbieten, sie persönlich aufzusuchen und sie ganz konkret zum Wohnen, zur Gesundheit, zur Pflege und zu Alltagsaktivitäten zu beraten“, erläutert Projektleiterin Carmen Kluge.
Natürlich erhielten nur die Leipziger Beratung, die das auch wünschen. In den vergangenen Tagen hat das städtische Sozialamt die ersten Schreiben an Bürger versandt, die ihren 75. Geburtstag feiern und im Leipziger Osten und Westen wohnen. „Mit diesen zwei Stadtbezirken wollen wir in die Pilotphase starten. Auch eine kleine Gruppe von 70-Jährigen haben wir angeschrieben, weil wir vergleichsweise herausfinden wollen, welche Zielgruppe die richtige ist,“ erklärt Kluge.
Oberstes Ziel des Projektes ist, älteren Leipzigern, so lange es geht, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Einsamkeit vorbeugen, selbstständig bleiben und dabei die Risiken des Alterns mindern, das alles gehört zum Konzept. Laufend will das Sozialamt überprüfen, ob das Angebot den Bedürfnissen der Leipziger entspricht, ob und wie es angenommen wird. Für die Fachberatung hat es die Arbeiterwohlfahrt Leipzig-Stadt e. V. im Leipziger Westen gewonnen, im Osten übernimmt die Aufgabe der Mühlstraße 14 e. V.
Wer eine Beratung in Anspruch nehmen möchte, muss allerdings selbst aktiv werden und über die im Brief notierten Telefonnummern zu den Trägern Kontakt aufnehmen. „Unsere Sozialarbeiter melden sich schon aus Sicherheitsgründen nicht einfach telefonisch oder stehen unangemeldet vor der Tür. Wenn ein Termin zustande kommt, weisen sie sich auch aus“, sagt Kluge. „Momentan können die Beratungen nur telefonisch erfolgen, weil wir die Kontakte zu alten Menschen aus Gründen der Pandemie minimieren müssen.“ Kluge hofft jedoch, dass vielleicht ab Herbst die Beratungen jeweils in der Wohnung oder in den Seniorenbegegnungsstätten der Träger erfolgen können.

Informationen unter: www.leipzig.de/praeventive-hausbesuche
Download: Praeventive Hausbesuche FLYER

Quelle: Leipziger Amtsblatt 10/2020 vom 23.05.2020