Bauprojekte in Grünau

Eine kleine Bestandsaufnahme – Teil 2: Schulen und Kitas (Stadtteilmagazin „Grün-As“ 06/2020)

Im zweiten Teil unserer Titelserie über die Baufortschritte in Grünau schrieben wir Frau König vom Amt für Jugend, Familie und Bildung und fragten nach zum Stand der Dinge beim Schul- und Kitabau. Hier ihre Antworten:

„Mit den Bauvorhaben Schulzentrum Grünau, der Reaktivierung der Schulgebäude An der Kotsche 39/41 und der Reaktivierung ehemaliges Lichtenberg-Gymnasium werden derzeit an drei Schulstandorten insgesamt acht DDR-Plattenbauschulgebäude in Grünau komplex modernisiert und teilweise mit einem Erweiterungsbau ergänzt.

Parallel dazu laufen derzeit die energetischen Sanierungen an der 84. und 85. Schule. Die Maßnahme an der 85. Schule (GS) ist abgeschlossen. An der 84. Schule (OS) werden die Arbeiten voraussichtlich im Jahr 2020 fertig gestellt. Auch die Schulhöfe der beiden Schulen werden in 2020 bzw. 2021 saniert.

Fertiggestellt und wartend auf Normalität: 85. Schule – Foto: Volly Tanner

Weiterhin soll, gemäß Schulentwicklungsplan, in der Karlsruher Straße eine 4-zügige Grundschule mit 2-Feld-Sporthalle zum Schuljahresbeginn 2025/26 entstehen.“ Das wäre dann der erste vollständige Schulneubau nach dem Ende der DDR. Sobald es eine Entwurfsplanung gibt, werden wir diese veröffentlichen (Anmerkung der Redaktion).

Doch nun weiter mit Frau König: „Ein Jahr später soll in der Uranusstraße eine 3-zügige Grundschule mit 4-Feld-Sporthalle entstehen und somit die Sportversorgung der bereits am Standort befindlichen 91. Schule mit abdecken. Weitere Schulen, wie die Ringelnatz-Schule oder die Schule am Rosenweg wurden bereits in den vergangenen Jahren komplex modernisiert. Für die letzten nicht sanierten Plattenbauschulgebäude in Grünau – 100. Schule, Friedrich-Fröbel-Schule, 91. Schule, Förderzentrum Garskestraße – ist für Mitte 2020 ein Sammelplanungsbeschluss zur energetischen Sanierung geplant. Ziel ist, eine Fertigstellung in im Jahr 2022 sicherzustellen.“

Frau König ging auch noch mehr ins Detail: „Schulzentrum Grünau, Max-Klinger-Schule Haus 1:

Max Klinger zwischen alt und neu – Schule mit Zukunft. Foto: Volly Tanner

Es wurde festgelegt, dass die Inbetriebnahme des Haus 1 der Max-Klinger-Schule nicht wie geplant in den Sommerferien sondern in den Herbstferien 2020 stattfindet. Die Schüler werden von dem unsanierten Haus 2 in das dann sanierte Haus 1 ziehen. Danach beginnen die Baumaßnahmen am Haus 2. Diese Terminverschiebung hat keine Auswirkungen auf den dann hoffentlich wieder normal laufenden Schulbetrieb.
Neben dem z.Z. geringeren Personaleinsatz auf der Baustelle war ein weiterer Grund für diese Entscheidung, das nicht vergebene Los Schwachstrom. Es haben sich keine Firmen an der Ausschreibung beteiligt. Das Los musste neu ausgeschrieben werden. Dieses Los ist ein Schlüsselgewerk, da erst mit Fertigstellung des Schwachstromes die nachfolgenden Leistungen wie Trockenbau, Malern etc. beendet werden können. Z.Z. gibt es einen Bauverzug von ca. 7 Wochen. Dies wiederum war für uns der Grund, frühzeitig zu entscheiden, dass eine Inbetriebnahme zu den Sommerferien 2020 nicht realistisch ist.

Schulzentrum Grünau, Erweiterungsbau „Neue Mitte“, (Verbindungsbau zwischen den vier Schulgebäuden der drei Schulen mit Fachunterrichtsräumen, zentraler Speisenversorgung und zentraler Bibliothek). Bauvorbereitende Maßnahmen an diesem Standort (z.B. Verlegung von Versorgungsleitungen) sind bereits erfolgt. Voraussichtlich noch im April beginnen die Fundamentarbeiten. Im Anschluss erfolgt der Hochbau.

Schulzentrum Grünau, 94. Oberschule und Förderschule Grünau
Die 94. Schule ist ausgelagert, das Gebäude wird saniert. Die Sanierung dieses Schulgebäudes wird in den Herbstferien 2020 abgeschlossen. In dieses Gebäude zieht dann vorerst, als Interimsstandort, die Förderschule Grünau ein.Im Gebäude der Förderschule beginnt dann die Sanierung. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in diesem Gebäude zieht die Förderschule zurück, einschließlich der Schüler, die sich z.Z. in der Außenstelle im Andromedaweg befinden.

Zwei Schulgebäude An der Kotsche 39/41, 78. Grundschule und Martinschule (FöS):
Beide Schulgebäude sollen bis zum Beginn des Schuljahres 2020/21 fertiggestellt werden.

Reaktivierung ehemaliges Lichtenberg-Gymnasium durch eine Komplexsanierung mit Erweiterungsbau: Der 1. Bauabschnitt der Komplexsanierung soll bis zum Beginn des Schuljahres 2020/21 fertiggestellt werde. Der 2. Bauabschnitt wird zum Schuljahr 2021/22 fertiggestellt.“

Das Lichtenberg-Gymnasium in der Bauendphase. Foto: Volly Tanner

Hier konkretisierte Frau König auf Nachfrage: „Der Standort Mannheimer Straße 128 besteht aus zwei identischen Schulgebäuden in Plattenbauweise. Dies sind dann auch die zwei sog. Bauabschnitte. Wir sanieren also erst das eine Gebäude komplett und dann das zweite. Ziel ist, dass bereits ab Schuljahresbeginn 2020/21 die ersten Schüler*innen in dem sanierten Gebäude beschult werden können.“
Natürlich ist auch interessant, ob es aufgrund Corona zu Verzögerungen kommt: „Bei einigen Baufirmen fehlen Arbeitskräfte und es kommt zu Lieferschwierigkeiten bzw. Materialengpässen. Diese Probleme haben sicherlich Einfluss auf den Bauablauf. Ob diese Probleme zu größeren Verzögerungen bei der Übergabe von Schulobjekten führen, oder ob diese Verzögerungen durch Beschleunigungsmaßnahmen wieder aufgeholt werden können, kann aus heutiger Sicht nicht abschließend beurteilt werden.“

Daneben antwortete uns auch Jakob Simon von der Freien Schule in der Alten Salzstraße 67. „Das gesamte Gebäude der Freien Schule in der Alten Salzstraße 67 wird saniert. Ca. 1/3 sind so gut wie fertig und in diesen Räumen findet auch Unterricht statt, wenn nicht gerade Corona herrscht. Im neuem Schuljahr hoffen wir, dass zumindest das Schulgebäude soweit fertig ist. Corona behindert uns zurzeit nur wenig. Einzelne Firmen haben etwas weniger Personal, aber ansonsten geht es weiter.“

Da wir gerade bei Kindern und Baumaßnahmen waren, fragten wir auch nach dem Stand beim Kindertagesstätten-Bau und bekamen prompt Antwort:

In der Gärtnerstraße entsteht eine neue Kindertagesstätte. Foto: Uwe Walther

„In der Gärtnerstraße entsteht eine neue Einrichtung mit 165 Plätzen. Eine Baufertigstellung und folgende Einrichtung ist für August/September 2020 geplant. Im Anschluss kann die Kita vom Träger in Betrieb genommen werden. Die Gesamtkosten für die Kita Gärtnerstraße belaufen sich auf 4.23 Mio€. Hierin sind sämtliche Kosten, wie Planerleistungen, Bau- und Baunebenkosten, Anschlusskosten, etc. enthalten.

Der Baubeginn der Kita Liliensteinstraße ist für Juni 2020 vorgesehen. Die Baufertigstellung ist in Quartal 4 2021 geplant. Die entstehenden 165 Plätze werden für die Auslagerung anderer Einrichtungen benötigt, um Baufreiheit für Sanierungen zu erhalten.

In der Hafenstraße am Lindenauer Hafen im Ortsteil Schönau entsteht eine Kindertagesstätte mit 138 Regelplätzen und 6 Integrationsplätzen und 18 Wohneinheiten. Bauherr ist die Leipziger Wohnungsbaugenossenschaft. Betreiber der Kindertagesstätte wird das Mütterzentrum e.V. Leipzig. Das EU-Verhandlungsverfahren der Bauleistung beginnt im April 2020. Der Baubeginn ist für Dezember 2020 und die Fertigstellung für spätestens August 2022 avisiert.“

Volly Tanner

Quelle: Stadtteilmagazin „Grün-As“ 06/2020

2 Kommentare zu "Bauprojekte in Grünau"

  1. Mich würde interessieren was dass für eine Baumaßnahme Nähe Ecke Lützner
    Straße /Straße am See mit Turmdrehkran ist ?

  2. Uwe Kowski | 24. Juni 2020 um 10:00 |

    Der Turmdrehkran betrifft vermutlich die Baumaßnahme Seniorenwohnanlage Am Kleinen Feld 7, die von Daffner Immobilien umgesetzt wird. Die Eröffnung ist für August 2021 geplant (siehe auch Bauprojekte (Teil 1).

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