GCP saniert 400 Wohnungen nahe dem Kulkwitzer See

Wohnkomplex 8 wird zum Zentrum der baulichen Entwicklung in Grünau /
Auch Lipsia und Kontakt investieren im großen Stil
(LVZ vom 26.09.2018)

Fenster, Wanne, Dusche, moderne Fliesen und Sanitärkeramik. So sieht das geräumige Bad einer Musterwohnung in dem frisch sanierten Plattenbau-Karree aus.
Foto: Tanja Ehrlich

Wer noch die engen „Nasszellen“ mit Tapete über der Wanne kennt, die zur Entstehung Grünaus in viele Plattenbauten eingesetzt wurden, dem kann es bei diesem Anblick die Sprache verschlagen. Großzügige Bäder mit Tageslicht sind nun an der Kotsche 12 bis 22 zu sehen. Sie verfügen über jede Menge Platz, Wanne und Dusche, natürlich modernste Keramik.

In den letzten Monaten hat der Hausverwalter Grand City Property (GCP) drei benachbarte Gebäude im Wohnkomplex 8 kernsaniert. Zuerst wurden die Grundrisse so angepasst, dass nun von der Einraum- bis zur Sechsraumwohnung jede Größe zur Verfügung steht – teils sogar mit zwei Bädern. Fassade, Fenster, Türen: Alles wurde erneuert und auf energetisch modernen Stand gebracht, erklärt GCP-Sprecherin Katrin Petersen. „Die alten Balkone wurden ausgetauscht, zudem zusätzliche Balkone angebracht.“

100 Wohnungen wurden gerade fertiggestellt. In Kürze folgten noch Arbeiten an den Grün- und Außenanlagen, wobei der Innenhof zum Treffpunkt samt neuem Spielplatz und Bänken werden soll. „GCP saniert in mehreren Bauabschnitten das gesamte Wohn-Karree An der Kotsche/Deiwitzweg – in den Innen- wie Außenbereichen“, fuhr Petersen fort. „Insgesamt schaffen wir bei dem Großprojekt schrittweise 400 renovierte Wohnungen in attraktiver Lage nahe dem Kulkwitzer See. Das ist auch eine Investition in die positive Entwicklung des Stadtteils.“

Die Kaltmieten für die größeren, von etwa 70 bis 160 Quadratmeter reichenden Quartiere liegen bei sechs Euro, hinzu kommen 2,50 Euro Heiz- und Betriebskosten. Bei den kleineren Ein- und Zweiraumwohnungen fällt die Kaltmiete pro Quadratmeter höher aus, pendelt sich in der Spanne von 6,50 bis 7,60 Euro ein.

Die in Berlin ansässige GCP betreut in Grünau rund 1400 Wohnungen, die vor langer Zeit noch dem kommunalen Leipziger Großvermieter LWB gehört hatten. Durch das Altschuldenhilfegesetz des Bundes war die LWB in den Neunzigerjahren gezwungen worden, mindestens 15 Prozent ihre Bestände zu privatisieren.

Im Fall der GCP fand das kein schlechtes Ende. Die Berliner haben vor Ort Büros eröffnet, Mietersprechstunden eingeführt und die Bibliothek „Gelbe Galaxie“ gegründet. Sie investieren regelmäßig in die Häuser, finanzieren Hundetütenspender, veranstalten Feste und bieten zusätzlich zum Hausmeisterdienst eine private Nachtaufsicht sowie einen telefonischen Rund-um-die-Uhr-Service an.

Der Wohnkomplex 8 – zwischen Kulkwitzer See und Kirschbergsiedlung gelegen – wird immer mehr zum Zentrum der baulichen Entwicklung in Grünau. Seit Mai 2018 errichtet die Genossenschaft Lipsia an der Miltitzer Allee einen 13-Geschosser – das erste Wohn-Hochhaus, das seit der Wende in Leipzig gebaut wird.

Die Genossenschaft Kontakt wandelt gerade die Häuser An der Kotsche 43 bis 73 zu 204 barrierefreie Wohnungen um: mit Fahrstühlen, großen Balkonen und einem begrünten Parkdeck im Erdreich.

Jens Rometsch

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 26.09.2018