Leipzig wächst nach oben

An mindestens acht Standorten wollen ganz verschiedene Vorhabenträger schon in naher Zukunft Hochhäuser bauen (LVZ 18.01.2019)

Der Lipsia-Turm-Neubau an der Miltitzer Allee wächst. Foto: Diringer und Scheidel Bauunternehmung

In Grünau wächst der „Lipsia-Turm“ schon sichtbar in die Höhe. Die gleichnamige Wohnungsgenossenschaft will in diesem Sommer Richtfest für den „ersten Hochhausneubau in Leipzig nach der Wende“ feiern, teilte sie unlängst mit. Bis dahin soll aus den aktuell fünf Etagen in der Miltitzer Allee ein 40 Meter hohes Gebäude mit 13 Stockwerken entstanden sein. Für 60 Wohnungen samt Service-Zentrum, Caféteria und Blick bis zum Kulkwitzer See investiert die Lipsia stolze 12,5 Millionen Euro. Hochhäuser sind eben nicht billig.

Dennoch erleben sie auf den Reißbrettern und Computern der Leipziger Planungsbüros und Architekten gerade eine Renaissance. Grund: Die Bodenpreise in der boomenden Messestadt sind in den letzten Jahren explodiert. Gerade in den besten Lagen gibt es immer weniger freie Baugrundstücke. Und wer solch ein rares Gut ergattern konnte, will die teure Fläche durch viele Stockwerke optimal nutzen.

Mindestens acht Vorhaben für neue Hochhäuser in Leipzig sind derzeit in der Pipeline, erfuhr die LVZ aus gut unterrichteten Kreisen. Dabei ist nur schwierig abzugrenzen, ab welcher Höhe man ernsthaft diesen Begriff verwenden kann. Gemäß Baurecht gilt: „Hochhäuser sind Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegt.“ Dieser Wert ist von den standardisierten Drehleitern der Feuerwehr-Rettungsfahrzeuge abgeleitet. Sie reichen 23 Meter in die Höhe, müssen aber bis zum Fenster des obersten Zimmers gelangen können. Für alle noch höheren Bauten wird dann ein zusätzlicher Rettungsweg durch ein zweites Treppenhaus vorgeschrieben.

Nach der Festlegung im Baurecht würde allerdings fast die ganze Leipziger City nur aus Hochhäusern bestehen. Stadtplaner verwenden den Begriff daher eher erst ab einer Höhe von 35 bis 50 Metern. Also alles, was über die zu DDR-Zeiten häufig entstandenen Elfgeschosser in industrieller Bauweise (etwa 34 Meter) hinausgeht. […]


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Jens Rometsch

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 18.01.2019