Zur Belohnung gab es Pfannkuchen für alle 100 Kinder und Erwachsenen, die am Dienstag ein ordentliches Stück von Leipzigs zweitem „urbanen Wald“ angepflanzt haben. „Nach dem Stadtgärtnerei-Holz in Anger-Crottendorf bekommt jetzt der Grünauer Wohnkomplex 7 eine neue, grüne Mitte“, erklärte mit lehmverschmierten Fingern Regina Dietrich vom Stadtplanungsamt. Wo nun zum Beispiel Fabian, Piere und Patrick aus der Klasse 6a der Grünauer Lernförderschule eifrig Löcher aushoben und darin Setzlinge von Ebereschen, Vogelkirschen und Linden postierten, dort stand bis 2007 die „Eiger Nordwand“: Plattenbauten mit 543 Wohnungen des kommunalen Großvermieters LWB. Nach dem Abriss legte die LWB eine Wiese an, übertrug ihre Fläche der Stadt und hielt sich vornehm zurück.
Anders das Bundesamt für Naturschutz, die Stiftung „Wald für Sachsen“ oder der private Gutburg Mieterservice. Letzterer finanziert jetzt einen Streetballplatz auf dem sechs Hektar großen Areal. Die meisten Arbeiten werden von Fachfirmen erbracht, so Dietrich. „Ende Mai soll alles fertig sein. Danach müssen die Setzlinge erst mal fünf Jahre hinter Forstzäunen heranwachsen. So ein Stadtwald kostet wenig Geld, aber viel Geduld.“ Fabian, Piere, Patrick und all die anderen werden sicher wie die Luchse aufpassen, dass ihren Bäumen niemand was tut. jr
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 02.05.2013
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