„Kriegsfolgen“

Die lange lange Straße lang. Foto: André Kempner

Theatrium beginnt Premieren-Saison mit Wolfgang Borchert – LVZ vom 02.03.2018

Das aktuelle Spielzeitmotto stammt von Pippi Langstrumpf. „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“, lautet die Devise des Theatriums. Die erste Premiere der Saison heute in dem Grünauer Jugendtheater widmet sich indes Wolfgang Borchert. Aus seinen Texten montiert das Ensemble um Regisseur Falko Köpp erklär-termaßen „ein Panoptikum, das zeigt, welche weitreichenden Folgen blinder Gehorsam, Gewalt und Krieg mit sich bringen“.

Der Titel einer Kurzgeschichte dient der Inszenierung als Überschrift. „Die lange lange Straße lang“ erzählt vom Weg zur Straßenbahn, auf dem der Ich-Erzähler an seinen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg verzweifelt. Wie seinerzeit der Kriegsheimkehrer Borchert, der 1947 im Alter von nur 26 Jahren starb, möchte das Theatrium kein Konsumangebot machen: „Wir wollen die Zuschauer bedrängen, überfordern und sie permanent zwingen, Stellung zu beziehen.“ Mehrere Einzelschicksale kommen auf die Bühne, die jedoch zusammen zeigen sollen, „dass jedes Einzelschicksal verbunden ist mit dem von Millionen anderen“.


„Die lange lange Straße lang“, heute (02.03.) und morgen (03.03.), jeweils 20 Uhr
Theatrium, Alte Salzstraße 59 (ab 16 Jahre)
Eintritt 8,00 / 5,00 Euro


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 02.03.2018