Unterstützer für Leipzig-Film gesucht

Larsen Sechert will die Produktion „Jochen macht Triathlon“ ins Kino bringen
(LVZ vom 14.12.2020)

Hauptdarsteller Daniel Weißbrodt am Kulkwitzer See, wo beim 37. Leipziger Triathlon am 26. Juli vor Ort gedreht wurde. Foto: Team Jochen

In der No-Budget-Produktion „Jochen macht Triathlon“ von Filmemacher Larsen Sechert, der vor 17 Jahren das „Knalltheater“ gegründet hat, geht es um einen einfachen Mann. In der Mitte des Lebens will die Hauptfigur Jochen noch einmal etwas reißen. Auslöser ist eine unerwartete Begegnung mit seiner erwachsenen Tochter, die ihn in Bewegung setzt. Der 47-jährige arbeitslose Kettenraucher beginnt, für einen Triathlon zu trainieren.

Gemeinsam mit Paul Schlesier an der Kamera hat Larsen Sechert im Sommer 2020 einen Film gedreht, der auf „witzige, leichte, subtil bewegende Weise beschreibt, wie einer vom Abstellgleis zurück ins Leben findet“, sagt René Lingnau, der für die Pressearbeit zuständig ist. Um die Postproduktion anzukurbeln und den Leipzigern den Film im nächsten Sommer im Kino auf der großen Leinwand zu zeigen, sucht das Team Jochen noch bis Sonntag tatkräftige Unterstützer, die sich finanziell über eine Crowdfunding-Aktion beteiligen.

Daniel Weißbrodt alias Jochen

Ein sportliches Ziel haben sich die Macher gestellt: 15 000 Euro sollen zusammenkommen. Und alle fiebern mit: Schauspieler, Komparsen, Kamera-, Ton- und Kostümleute, Techniker und Assistenten verfolgen die Aktion über die Internetbrowser und zittern gemeinsam, erzählt Hauptdarsteller Daniel Weißbrodt, der erstmals vor einer Kamera stand. „Ich bin seit zehn Jahren mit Larsen befreundet und als er mich im Januar anrief, hatte ich zuerst große Bedenken und auch Angst, dass das Ganze eine Art laienhaftes Theater wird“, so der 48-jährige Germanist, der als freier Autor arbeitet und vor drei Jahrzehnten auch ein guter Schwimmer war.

Da die Probeaufnahmen im Clara-Zetkin-Park super liefen, willigte er ein. Von da an trafen sich die Freunde vier Wochen lang zwei Mal wöchentlich zum Joggen. „Das Training hat tatsächlich etwas verändert. Ich fühle mich jetzt fitter und im Frühjahr werde ich auch wieder loslegen“, erzählt der gebürtige Thüringer, der sich seit 1993 in Leipzig wohlfühlt. Die Stadt sei eine Traumkulisse mit ihren Seen und Landschaften: „,Jochen macht Triathlon’ ist auch ein Leipzig-Film“, schwärmt der Darsteller.

Die einen Monat andauernden Dreharbeiten haben Daniel Weißbrodt auch vor Herausforderungen gestellt. „Zwei Tage vorher bin ich zu Hause über Kabel gestolpert und habe mir die Rippen geprellt. Ohne Schmerzmittel ging da gar nichts“, erinnert er sich. Ab neun Uhr morgens bis spät stand er mit den anderen am Set, danach habe er den Text für den neuen Tag gepaukt. Und eins habe er gelernt: Um im Leben etwas zu verändern, brauche man nur den Willen, ein Fahrrad und ein Paar Laufschuhe.

Regina Katzer

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 12.12.2020