Sächsischer Amateurtheaterpreis für „Macbeth“- Inszenierung des Theatriums !
Freude am Theaterspiel fördert das eigene Ich – „Schwierige“ Stoffe bevorzugt –
Artikel des SACHSENSONNTAG vom 03.05.2009:
Sie sind ganz normale Kinder und Jugendliche. Sie gehen in die Schule, studieren, treffen sich mit Freunden … und frönen einer Leidenschaft: dem Theaterspiel.
Das Theatrium in Grünau gibt Ihnen dazu reichlich Gelegenheit. Dabei wagen sie sich auch an solch schwierige Stoffe wie ?Macbeth? oder ?Parzival?. Da die Umsetzung von ?Parzival? nicht eins zu eins funktioniert, lässt Regisseur Larsen Sechert, der auch künstlerischer Leiter des Theatriums ist, die Geschichte in einer Jugendstrafanstalt spielen, die gleichzeitig eine Jugendpsychiatrie ist. Auffallend bei dieser Aufführung ist, dass keiner der Akteure eine Haupt- oder Nebenrolle hat, sondern gleichberechtigt agieren. Alle Akteure sind mit Freude dabei, zeigen ihre schauspielerische Reife. Da ist Lisa Klabunde (18) aus Grünau. Sie würde das Schauspielern gern zum Beruf machen, will aber doch lieber ?auf Nummer sicher? gehen und Lehramt Geschichte studieren.
?Wir sind hier im Theatrium wie eine große Familie. Man hat selbst Spielraum, bekommt nichts vorgesetzt, kann experimentieren?, erklärt sie. ?Ich freue mich auf jede Probe. So aus sich herauszugehen, ist eine wunderbare Erfahrung?, meint Josephine Mengel (16) aus Kleinzschocher. Ihr Berufsziel nach dem Abi: Kriminalkommissarin. Marie Förster (16) besucht die 11. Klasse und schätzt am Theaterspiel, dass man lernt, sich richtig auszudrücken, Dinge zu sagen, die man nicht in Worte fassen kann. Anton Shakin (18) findet es toll, in andere Charaktere schlüpfen zu können. ?Ich bin sehr dankbar, dass ich das hier kann.? Er kam vor Jahren mit seinen Eltern ? Mutter Schauspielerin, Vater Regisseur ? aus den USA. ?Mein größter Wunsch ist es, Schauspieler zu werden?, erzählt der in der Südvorstadt wohnende Gymnasiast.
Benjamin Schürichen (13) sang im Kinderchor, kennt sich bereits aus am Set, macht ?In aller Freundschaft? und bei der ?Soko? als Komparse mit, brennt fürs Theater. ?Ich habe hier mein zweites Zuhause gefunden, kann mich ausprobieren, schnuppere Bühnenluft.?
?Das ist doch herrlich? meint auch Philipp Wenke (15) aus Markranstädt. Michael Holland aus Wiederitzsch (21) ist momentan Zivildienstleistender. ?Ich schätze die pädagogische Arbeit der Künstler, die mit wunderbarem Geschick uns an die Hand nehmen, uns neue Sichtweiten von Kunst und Kultur vermitteln, was wiederum das eigene Selbstbewusstsein fördert.?
Während die einen proben, besprechen andere ein nächstes Theaterprojekt oder feiern einen Erfolg ? den sächsischen Amateurtheaterpreis, den das Theatrium für seine ?Macbeth?-Inszenierung vor weinigen Tagen erhielt. Dieser wurde in Hoyerswerda während der 11. Amateurtheatertage verleihen. T. Thalheim
Das Quartiersmanagement Grünau gratuliert herzlich und wünscht weiterhin viel Erfolg !