„Die Luftsprünge vorm Heizhaus gibt’s gratis“


Deutsche Kinder-und Jugendstiftung eröffnet Outdoor Park „Spielraum“ / Rampenlandschaft komplettiert das Areal – LVZ-Artikel vom 01.11.2013:


Oberbürgermeister Burkhard Jung (im dunklen Mantel) Heike Kahl (rote Jacke), Sven Bielig (Dritter von links) und Bettina Wulff (Zweite von links) feuern BMX-Fahrer Steve Wöhner an, der mit einigen Kumpels auf der neuen Mountainbike-Strecke Kostproben seines Könnens gibt.


Einmal kräftig in die Pedale treten und sich dann mit Schwung über den Parcours aus Sand- und Lehmerde pumpen – Justin Reddien (17), Steve Wöhner (12), Rico Lehmann (11) hatten am Mittwoch ein interessiertes Publikum, als sie in Grünau den neuen Pumptrack vorm Heizhaus einfuhren. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), Bettina Wulff als ehemalige DKJS-Schirmherrin sowie Projektpatin, und andere waren gekommen, um den Akteuren des Vereins urban souls zum neuen Outdoor-Park „Spielraum“ zu gratulieren.
Der sonnige Ferientag sei ein idealer Zeitpunkt, die Anlage ihrer Bestimmung zu übergeben und sogleich den Baustart für den nächsten Abschnitt zu vollziehen, sagte Jung und zeigte sich erfreut, dass dank der Unterstützung der DKJS neben dem Heizhaus, das allerdings drei Euro Eintritt für den Freizeitspaß verlange, nun noch ein kostenfreies Angebot entstehen könne. Auch solche Möglichkeiten, von denen es in der Nachbarschaft vom Theatrium bis zur Montessori-Schule mehrere gebe, würden dazu beitragen, dass seit zwei Jahren in Grünau der Einwohnerrückgang gestoppt werden konnte, sagte er. Dank wachsender Lebensqualität sei inzwischen sogar ein Zuwachs zu verzeichnen, so das Stadtoberhaupt.
Antje Kowski vom Quartiersmanagement betonte, dies sei auch Verdienst des Vereins urban souls, der seit 2009 in Grünau angekommen ist und mit großem Engagement zur positiven Entwicklung des Stadtteils beitrage.
Der Outdoor-Park an der Alten Salzstraße 63 entstand in Regie der 25 Vereinsmitglieder um Sven Bielig. Von der Idee, Wald und Wiese vorm Heizhaus umzugestalten bis hin zur Suche nach Sponsoren, waren sie unterwegs. „Unsere Mitglieder haben sich umgehört, was die Kinder und Jugendlichen hier gerne möchten, dann Ideen entwickelt und sich hinter das Projekt geklemmt“, so der 31-Jährige. Die Nutzer, pro Jahr etwas 10.000 Mädchen und Jungen, kämen zu einem Drittel aus Grünau, aber auch aus dem gesamten Stadtgebiet und zu zehn Prozent von außerhalb. Das dürfte sich kaum ändern, sei doch die hölzerne „Spine Mini Ramp“, zu deren Baustart Projektpatin Bettina Wulff symbolisch erste Schrauben im Holz versenkte, eine Rampenlandschaft, wie es sie im Umkreis von 150 Kilometern nicht noch einmal gäbe.
DKJS-Geschäftsführerin Kahl, die über ihre Stiftung und die Aktion „Tribute to Bambi“ rund 30.000 Euro zum 70.000-Euro-Projekt beisteuerte, unterstrich, dass junge Leute sehen wollen, dass sie gebraucht werden und etwas wert sind. Projekte wie Spielraum, seien geeignet, das zu ermöglichen. „Wir können dabei mehr als nur Geld mitbringen, sondern auch strategisch helfen, Lösungen zu finden“, bot sie an.

Cornelia Lachmann

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 01.11.2013